Die Etappe 27 des Lutherweges verläuft entlang des Lutherwegs über die westlichen Höhen des Jenaer Saaletals zu den Porzellanmachern nach Kahla.
Tipp: Lasst eucht von dem Zauber der Leuchtenburg verzaubern.
Informationen zum Pfad
Zwischen 1522 und 1530 lassen sich mehrere Aufenthalte Martin Luthers in Jena nachweisen. Berühmt wurde sein damals heimlicher Aufenthalt als Junker Jörg im "Gasthof zum Schwarzen Bär" im März 1522, wo er mit Studenten ins Gespräch kam. Noch heute gibt es das Lutherzimmer im Hotel "Schwarzer Bär" in Jena.
Mit Gründung der Universität durch Johann Friedrich I. war die Stadt auf dem Weg, ein "zweites Wittenberg" zu werden. Legendär ist die an der Universität geführte öffentliche Disputation zwischen Luther mit dem einstigen Verbündeten und späteren Gegner Karlstadt. Vom Turm der Stadtkirche aus, in der Luther predigte und dessen bronzene Grabplatte hier ausgestellt ist, lassen sich einzelne Stationen des Lutherweges, der die Stadt durchquert, gut überblicken.
Jena gilt als einer der wichtigen Druckorte der Lutherischen Bibel. Die Druckerei war im Gebäude des bis 1525 bestehenden Karmelitenklosters eingerichtet. Der Lutherschüler Georg Rörer (1492-1557) war ab 1533 als Herausgeber der Jenaer Lutherbibelausgabe tätig.
Luthers Aufenthalte in Jena und in weiteren Orten des Saaletals waren vor allem mit dem Radikalreformer Karlstadt verbunden. Eine Gedenktafel an der stadtbildprägenden Margarethenkirche in Kahla teilt mit, dass "in der Zeit der Bilderstürmerei Dr. Martin Luther hier am 23. August 1524" predigte. Wie tags zuvor schon in Jena versuchte er, Karlstadts Einfluss zurückzudrängen. Die mit Karlstadt offen sympathisierende Gemeinde soll Luther bei seinem Gang auf die Kanzel provoziert haben mit einem Kruzifix, das man ihm zerbrochen in den Weg legte. Was er, wie es heißt, "übersehen" haben soll.In Kahla wurde Luthers späterer enger Freund und musikalischer Berater, der Komponist Johann Walter (1496-1570) geboren